Was ist Akupunktur?

Akupunktur ist eine gezielte therapeutische Beeinflussung von Körperfunktionsstörungen durch das Einstechen von Nadeln (oder durch andere Reizverfahren, wie z.B. Laser) an bestimmten Punkten der Körperoberfläche.

Sie erfolgt teilweise auf der Basis Traditioneller Chinesischer Medizin als auch auf der Grundlage anderer und neuerer Akupunkturverfahren.

Man unterscheidet Körperakupunktur und Somatotopakupunktur. Somatotope sind landkartenartige Abbildungen des Körpers auf einzelnen Körperteilen, wie z.B. dem Ohr, dem Schädel, der Fußsohle oder der Hand. Um beste therapeutische Ergebnisse zu erzielen, werden häufig verschiedene Akupunkturarten nebeneinander angewendet.

Bei sachgerechter Anwendung ist die Akupunktur so gut wie nebenwirkungsfrei.

Bei welchen Erkrankungen ist Akupunktur
anwendbar?

Akupunktur kann bei folgenden Indikationen erfolgreich angewendet werden:

  1. Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates
      (z.B. bei Schmerzen der gesamten Wirbelsäule, Muskelverspannungen, Schmerzen in    Schulter,- Hüfte,- oder Kniegelenk, Tennisellbogen etc….)
  2. Neurologische Erkrankungen
      ( z.B. Migräne, Neuralgien, Lähmungen etc….)
  3. Erkrankungen des Atmungstraktes
      ( z.B. Asthma bronchiale, chron. Bronchitis, etc….)
  4. Psychische und Psychosomatische Störungen
      (z.B. Schlafstörungen, Erschöpfungszustand, depressive Verstimmungen, Psychovegetatives    Syndrom/Unruhezustand, Suchterkrankungen etc….)
  5. Herz-Kreislauferkrankungen
      (z.B. Durchblutungsstörungen, funktionelle Herzrhythmusstörungen, niedriger oder hoher      Blutdruck etc….)
  6. Erkrankungen des Verdauungstraktes
      (z.B. funktionelle Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, akute/chron. Magenschleimhautentzündung, Reizdarm etc….)
  7. Gynäkologische Erkrankungen
      (z.B. prämenstruelles Syndrom, also Beschwerden vor und während der Regelblutung,     klimakterische Beschwerden, Zyklusstörungen etc….)
  8. HNO-Erkrankungen
      (z.B. Schwindel, Morbus Menière etc….)
  9. Hauterkrankungen und Allergien
      ( z.B. Neurodermitis, entzündliche Hauterkrankungen, Heuschnupfen, Hausstauballergie     etc…)
  10. Sonstige
      (alle Schmerzsyndrome, postoperativer Schmerz, Zahnschmerzen, Tumorschmerz)  

Wirkungsweise der Akupunktur

Die TCM geht von einer Lebensenergie Qi aus, die in Leitbahnen (Meridiane) durch den Körper zirkuliert. Ist der Energiefluß blockiert oder befindet sich die Energie in bestimmten Körperbereichen in „Fülle“ oder „Leere“, sind Krankheit und Schmerzen die Folge. Die Akupunkturpunkte liegen auf den Meridianen und sind Orte der Reizübertragung auf bestimmte Körperregionen und Funktionsbereiche. Durch ihre Stimulierung mittels Nadeln wird das energetische Ungleichgewicht im Körper ausgeglichen und Blockaden werden aufgehoben. Akupunktur ist also eine Regulationstherapie, die das Qi wieder gleichmäßig fließen lässt und damit die Ursache für Schmerzen und Krankheit aufheben kann.

a) aus Sicht der TCM 

Nach modernen wissenschaftlichen Maßstäben wirkt Akupunktur über neurale und neurohumorale Mechanismen, also über das Nervensystem. Sie beeinflusst z.B. körpereigene Botenstoffe wie Serotonin und die Endorphine, bewirkt Tonusveränderungen der Muskulatur, hat eine direkte Wirkung auf das Immunsystem und verbessert die Durchblutung. Sie benutzt also insgesamt körpereigene Systeme und unterstützt so die Selbstheilungskräfte des Organismus.
Akupunktur kann sowohl eine wertvolle Begleitung anderer Therapien sein als auch in vielen Fällen allein echte Heilung herbeiführen.
 
Grundsätzlich aber gilt natürlich: Akupunktur heilt, was gestört ist, nicht was zerstört ist.

b) wissenschaftliche Erklärung